Am 1. März 1932 wurde der noch keine zwei Jahre alte Sohn des berühmten Flugpioniers und Schriftstellers Charles Lindbergh entführt.
Die Atlantiküberquerung
Charles Lindbergh erlangte als erste Person, die allein den Atlantik überquerte, weltweite Berühmtheit. Dem US-Amerikaner gelang vom 20. bis 21. Mai 1927 der Nonstopflug von New York nach Paris.
1929 heiratete er Anne Morrow Lindbergh, der er ebenfalls das Fliegen beibrachte. Die beiden führten ein sehr öffentliches Leben und die Medien berichteten gerne und viel über das Paar. Ihre Erfolge waren eine willkommene Ablenkung in der sonst eher tristen Zeit der Großen Depression. Am 22. Juni 1930 brachte Anne das erste gemeinsame Kind Charles August Lindbergh III. auf die Welt.
Die Entführung
Schätzungen zufolge wurde das Baby gegen 21 Uhr am Abend des 1. März 1932 von Unbekannten aus seinem Kinderzimmer im Anwesen der Lindberghs in New Jersey entführt. Die Eltern bemerkten das Verschwinden des Sohnes erst, als sie gegen 22.25 Uhr einen Zettel mit einer Lösegeldforderung in Höhe von 50.000 US-Dollar fanden.
Trotz der darin aufgeführten Warnung, nicht die Polizei einzuschalten, rief das Ehepaar Ermittler zu Hilfe. Es sollte jedoch mehr als zwei Monate dauern, bis die Eltern schreckliche Gewissheit über den Verbleib ihres Kindes bekamen. Am 12. Mai wurde das Baby tot aufgefunden. Später wurde der Zimmermann Richard Hauptmann des Verbrechens für schuldig befunden und auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Der Fall inspirierte die Schriftstellerin Agatha Christie zu ihrem weltweit berühmten Roman „Mord im Orient-Express“.