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Alfred Engleder, die "Bestie von Sierning" oder auch der "Mörder mit dem Maurerfäustl" (Hammer), war ein österreichischer Sexualstraftäter und Serienmörder. Sechs Frauen fielen ihm in den 1950er-Jahren im Raum Steyr zum Opfer, zwei verloren dabei ihr Leben.

 

Junge Jahre

Alfred Engleder kommt am 18. Januar 1920 in Sierning, Oberösterreich, auf die Welt. Nachdem seine Eltern sich scheiden lassen, verbringt er seine weitere Kindheit in einem Heim. Als Jugendlicher zieht er aus beruflichen Gründen nach Linz. Im Zweiten Weltkrieg wird er eingezogen, gerät nach Kriegsende in russische Kriegsgefangenschaft, kann jedoch im Jahr 1948 wieder nach Oberösterreich zurückkehren.

 

Straftaten

1951 vergewaltigt er zum ersten Mal eine Frau – fünf weitere sollten in den nächsten Jahren folgen. Dabei sieht sein Vorgehen immer gleich aus: Mit seinem Fahrrad nähert er sich einer Frau von hinten, schlägt ihr mit einem Hammer auf den Kopf und vergewaltigt sie. Zwei der Frauen überleben die Attacke nicht.

 

Ermittlungen

Die Ermittler gehen nach der ersten tödlichen Attacke im November 1955 davon aus, ein leichtes Spiel zu haben: Sie verhaften einen Mann, der zu dem Opfer ein geheimes Liebesverhältnis hatte. Der Verdächtige verstrickt sich in Widersprüche und sein Wagenheber stellt sich als mögliche Mordwaffe dar. Sechs Monate sitzt der Mann in Untersuchungshaft ehe sich herausstellt, dass die Wunde auf dem Kopf der Frau nicht zu dem Gerät passt. Erst danach wird den Beamten klar, dass der Fall mit drei weiteren im Raum Steyr zusammenhängen könnte.

Im Juni 1957 wird nach einem weiteren Mord mit ähnlichem Tathergang wieder der vermeintliche Täter gestellt. Unter großem Druck der Beamten legt dieser sogar ein Geständnis ab. Doch am selben Abend kommt eine blutüberströmte Frau in die Polizeistation – das sechste Opfer der „Bestie von Sierning“. Der Tatverdächtige wird freigelassen, die Frau bringt die Polizei zum Tatort. Sie erklärt, dass sie sich so heftig gegen den Angriff gewehrt hatte, dass sie dem Täter sogar die Armbanduhr vom Handgelenk gerissen hat. Am Tatort werden auch die Tatwaffe und das Fahrrad des Flüchtigen sichergestellt.

Die Polizei startet eine Großfahndung. Ein Uhrmacher erkennt die Uhr des Täters wieder und nennt den Ermittlern den Namen des Besitzers: Alfred Engleder. Als die Polizei seine Wohnung stürmt, finden sie nur die ahnungslose Ehefrau mit den gemeinsamen drei Kindern vor. Engleder war geflüchtet.

 

Festnahme und Verurteilung

Ein Förster kann Engleder an der Grenze zu Tschechien stellen. Bei dem anschließenden Verhör gibt Engleder als Grund für die Morde seinen Hass auf Frauen an.

Engleder wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach 26 Jahren hinter Gittern kommt er auf Bewährung frei. Er lässt sich mit einer Gelegenheitsprostituierten ein, die ihm im Zuge eines Streits ein Messer in den Rücken rammt. Engleder stirbt in Folge der Stichverletzung am 30. April 1993 in Wien. Seine Freundin wird wegen der Tat zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Serienmörder

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