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Eine Serienmörderin, brutaler als man es sich vorstellen kann: Die russische Adelige Darya Nikolayevna Saltykova folterte Mitte des 18. Jahrhunderts unzählige Bedienstete, die meisten davon Frauen, zu Tode. Man spricht von 26 bis 138 Opfern. Obwohl in direkter Umgebung des Gutshofs Gerüchte über die Schreckensherrschaft Saltykovas kursierten, konnte sie erst Jahre später der Verbrechen belangt werden. Der bittere Preis für ihre Taten: Sie wurde in ein dunkles Verlies gesperrt, in dem sie 33 Jahre später starb.

 

Vorgeschichte

Darya Nikolayevna Saltykova wurde in eine reiche Adelsfamilie hineingeboren und heiratete Gleb Alexeyevich Saltykov, mit dem sie zwei Söhne bekam. Mit dem frühen Tod ihres Gatten erbte sie unzählige Landgüter und wurde zur Herrin von Tausenden von Bediensteten.

 

Mordserie

Wann Saltykova mit ihren bestialischen Taten begann, bleibt offen, fest steht jedoch, dass sie vor allem auf einem ihrer Güter in der Nähe der Stadt Podolsk ihren Zorn bevorzugt an weiblichen Bediensteten abließ: Sie quälte ihre Opfer unter dem Vorwand, ihre Arbeit wäre nicht ausreichend ausgeführt worden. Saltykova prügelte mit Holzbalken oder heißen Bügeleisen auf die Frauen ein – es gab nur zwei männliche Opfer –, band sie über Stunden und Tage draußen in der Kälte fest, ließ sie verhungern oder verdursten. Keine Foltermethode war ihr zu grausam. Die zahlreichen Leichen entsorgten Komplizen immer wieder mit Kutschen und behaupteten, es wären die Körper von zu Tode gekommenen Bauern.

Als in der Umgebung von einer mordenden Gutsherrin die Rede war, wurde die Polizei informiert. Doch anstatt Saltykova anzuklagen, führten ihre guten Verbindungen bis ganz nach oben dazu, dass oftmals die Ankläger unter Strafe gestellt wurden. Hinzu kam, dass körperliche Züchtigung von Gutsherren gegenüber Bauern zu der Zeit gang und gäbe war.

 

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Offenlegung der Gräueltaten

Erst als Katharina die Große die Macht ergriff, der diese Sitten ein Dorn im Auge waren, wurde gegen Saltykova vorgegangen. Jahrelang wurde ermittelt, unzählige Zeugen wurden befragt. Neben Saltykovas Taten kam nach und nach die hohe Korruptionsbereitschaft der Polizei zutage. Am Ende wurde Salytkova am 12. Juni 1768 38 Verbrechen angeklagt – mindestens 75 Todesopfer soll es gegeben haben. Um den russischen Adel nicht gegen sich aufzubringen, verzichtete Katharina die Große auf die Verhängung der Todesstrafe.

Stattdessen wurde Saltykova eine Stunde lang auf dem Roten Platz in Moskau mit einem Schild „Peinigerin und Mörderin“ an den öffentlichen Pranger gestellt. Der Adelstitel wurde ihr aberkannt, sie verlor all ihren Besitz. Danach erwartete sie für den Rest ihres Lebens ein dunkles Verlies im Johnnes-der-Täufer-Klosters in Moskau. Am 26. Dezember 1801, 33 Jahre nach ihrer Inhaftierung, verstarb sie in ihrer unterirdischen Zelle.

Wie es um Saltykovas geistige Gesundheit stand, geht aus den Aufzeichnungen von damals nicht hervor.

 

 

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