Dr. Lin Russell, ihre beiden Töchter Josie und Megan sowie ihr Hund Lucy werden 1996 auf dem Heimweg nach Nonington Village in Kent, England, nach einem Schwimmfest von einem Mann mit einem Hammer angegriffen. Der Angreifer zwingt sie, sich im Wald hinzusetzen, verbindet ihnen die Augen und fesselt sie, bevor er sie nacheinander erschlägt. Der 9-jährigen Josie, der einzigen Überlebenden des Angriffs, musste eine Metallplatte in den Kopf eingesetzt werden.

Schließlich, am 17. Juli des folgenden Jahres, wurde Michael Stone festgenommen, der eine Vorstrafe wegen Einbruchdiebstahl und Raub hatte und zudem mit Drogenmissbrauch und psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Er wurde erkannt, nachdem ein Phantombild und eine Personenbeschreibung in einer Fernsehsendung der BBC gezeigt worden waren.

Während des Prozesses sagten mehrere Zeugen gegen Stone aus. Einer behauptete, dass der Stiefvater des Angeklagten den jungen Michael oft mit einem Hammer geschlagen habe. Mehrere Gefängnisinsassen, einer davon Barry Thompson, gaben an, dass Stone ihnen die Morde bei mehreren Gelegenheiten gestanden habe, und ein Paar, Sheree Batt und Lawrence Calder, behauptete, dass Stone am Morgen nach den Morden mit blutverschmierter Kleidung zu ihnen nach Hause gekommen sei. Handfeste Beweise gegen Stone gab es allerdings nicht, der Fall beruhte vor Gericht auf Indizien.

 

Am 23. Oktober 1998 wurde der 38-jährige Stone trotz seiner wiederholten Unschuldsbeteuerungen für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt. Unmittelbar danach wandte sich Barry Thompson an eine Tageszeitung, um seine Aussage zurückzuziehen. Aufgrund dessen wurde das Urteil gegen Stone aufgehoben. Bei einem zweiten Prozess, der Anfang Oktober 2001 endete, wurde er erneut für schuldig befunden und zu drei lebenslangen Haftstrafen verurteilt, die er am 5. Oktober antrat.

2022 argumentierte Stones Anwalt damit, dass der britische Serienmörder Levi Bellfield die Morde an den Russells gestanden haben soll. Dieses Geständnis wird aber stark angezweifelt.