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Das Münchner Oktoberfest steht für ausgelassene Stimmung, Bier in Maßen und Spaß für Jung und Alt. Etwa jeder dritte Deutsche besuchte mindestens schon einmal in seinem Leben das größte Volksfest der Welt. Leider gilt, wie überall: Wo viele Menschen aufeinandertreffen, kommt es auch zu Kriminalität.

Im Jahr 2023 rückte die Polizei auf dem 42 Hektar großen Festgelände insgesamt 1.854-mal zu Einsätzen aus.

In den bisher insgesamt 188 Ausgaben der Wiesn kam es zu einigen tragischen Zwischenfällen, doch gleichzeitig auch zu der Ausweitung des Sicherheitskonzepts, um jedem Gast einen möglichst unbeschwerten Oktoberfestbesuch zu ermöglichen.

Welche Fälle es in die Wiesn-Geschichtsbücher schafften und welche Verbrechen bis heute auf dem Oktoberfest für die größten Probleme sorgen, findet ihr hier.

 

Oktoberfest-Attentat 1980

Am 26. September 1980 ereignete sich ein rechtsextremer Terroranschlag auf das Oktoberfest, bei dem 13 Menschen starben, einschließlich des Attentäters Gundolf Köhler, und mehr als 200 Menschen verletzt wurden.

Köhler hatte eine selbstgebastelte Bombe am Haupteingang des Oktoberfests gezündet, um die Bundestagswahl 1980 zu beeinflussen. Die Wiesn wurde trotz kontroverser Diskussionen fortgeführt.

Bis heute ist der Anschlag der schwerste Terrorakt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

 

Mordattacke 2015

Am 20. September 2015 stach eine Hamburger Millionärsgattin um 1 Uhr nachts mitten auf der Theresienwiese mit einem Messer auf einen LKW-Fahrer ein und verletzte ihn schwer. Der Mann musste notoperiert werden. Danach floh die 33-Jährige und zog mit Freunden weiter in einen Münchner Nobelclub. Die Frau stellte sich einige Tage später. Sie gab an, in Notwehr gehandelt zu haben.

2017 wurde sie wegen versuchten Totschlags zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Fall gewann zusätzlich an Brisanz, da der Ehemann der Angreiferin immer wieder versucht hatte, Zeugen zu bestechen.

 

Sexualdelikte

Jedes Jahr kommt es auf dem Oktoberfest zu Sexualdelikten, darunter auch zu Vergewaltigungen. Ein besonders schlimmer Fall ereignete sich im Jahr 2002. Vier Männer vergewaltigten in einem Hinterhof im Umfeld der Wiesn eine Frau, ein fünfter hielt Wache. Nicht zuletzt deshalb entschied sich die Stadt München im darauffolgenden Jahr die Initiative „Sichere Wiesn“ einzuführen. Mädchen und Frauen können sich seitdem an den Festtagen in dem Safe Space Hilfe suchen – egal, ob es darum geht, dass das Handy tot ist, man Freunde verloren hat, oder vor allem auch dann, wenn man von Gewalt bedroht ist. Dass die Aktion akzeptiert und gebraucht wird, zeigen die Zahlen: Waren es im ersten Jahr 2003 gerade mal 28 Besucherinnen der Wiesn, die dort Hilfe suchten, sind es im Jahr 2022 schon 450. 30 von ihnen hatten sexuelle Gewalt erlebt oder waren davon bedroht, weitere elf meldeten körperliche Gewalt.

Trotz der immer weitreichenderen Sicherheitsmaßnahmen auf der Wiesn nimmt die Zahl der Sexualdelikte trotzdem zu: 2023 kam es zu 73 Anzeigen, 2019 zu 47. In sechs Fällen kam es im Jahr 2023 zu Vergewaltigungen.

 

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