An diesem Tag im Jahr 2011 wurde der Arzt Conrad Murray in einem Gerichtssaal des Los Angeles County zu vier Jahren Haft wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Der Kult-Popstar Michael Jackson starb im Alter von 50 Jahren in seinem Haus in Kalifornien, nachdem er einen Herzstillstand erlitten hatte. Der Herzstillstand kam durch den Einfluss von Propofol, einem chirurgischen Narkosemittel, das Murray ihm als Schlafmittel gegeben hatte. Jackson wurde 1958 in Gary, im US-Bundesstaat Indiana geboren. Als Junge wurde er berühmt. Gemeinsam mit seinen älteren Brüdern war er Mitglied einer Musikgruppe, die sich die „Jackson 5“ nannte. Mit seinem 1982 erschienenen Soloalbum „Thriller“ erlangte Jackson internationalen Starruhm.
In den 1990er Jahren wurde er bekannt für sein immer exzentrischeres Benehmen und seine Zurückgezogenheit. Sein äußeres Erscheinungsbild wurde durch zahlreiche Schönheitsoperationen radikal verändert. 2005 wurde Jackson unter intensiver Medienberichterstattung wegen Kindesmissbrauchs angeklagt und freigesprochen. Im März 2009 verkündete Jackson eine Reihe von Comeback-Konzerten, nachdem er sich eine längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte. Die Konzerte sollten im Juli in London starten. In dem Frühjahr wurde Murray, ein Kardiologe, der in Trinidad aufgewachsen war, zu einem monatlichen Gehalt von 150.000 Dollar eingestellt. Er sollte Jacksons persönlicher Arzt sein, während sich der Sänger für seine anstehenden Shows vorbereitete.
Am frühen Morgen des 25. Juni wurde Jackson bewusstlos im Bett seines Anwesens in Holmby Hills in Los Angeles von Murray gefunden. Er versuchte ihn wiederzubeleben – ohne Erfolg. Der legendäre Entertainer wurde am Nachmittag um 14.26 Uhr im nahegelegenen Ronald Reagan UCLA Medical Center für tot erklärt. Die Gerichtsmediziner legten als Todesursache des Künstlers Selbstmord fest, nachdem eine tödliche Menge des starken Beruhigungsmittels Propofol, zusammen mit anderen Medikamenten, in seinem Körper nachgewiesen worden war. Im Februar 2010 wurde Murray wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Er hatte Jackson in den zwei Monaten vor seinem Tod fast jeden Abend Propofol als Schlafmittel gegeben. Er plädierte auf nicht schuldig. Während seines Prozesses, der im September 2011 begann, wurde Murray von der Staatsanwaltschaft als inkompetenter, gieriger Opportunist dargestellt, der Jackson rücksichtslos Propofol in einem nicht überwachten Umfeld gab. Das Medikament wird normalerweise nur in Krankenhäusern verabreicht. Murray führte keine Aufzeichnungen zu der Medikamentenverabreichung, was zu weiteren ernsthaften medizinischen Fehlern hinzukam.
Die Staatsanwaltschaft warf Murray vor, vernünftige medizinische Urteilskraft beiseite gestellt zu haben, indem er den Bitten Jacksons nach Propofol nachgab. Zusätzlich wurde Murray angeklagt, zu spät Hilfe gerufen zu haben, nachdem er festgestellt hatte, dass Jackson nicht mehr atmete. Außerdem soll er Sanitäter und die Ärzte der Notaufnahme angelogen haben. Die Verteidigung argumentierte, dass Jackson, der von Schlaflosigkeit gequält wurde, sich selbst die tödliche Dosis verabreicht hatte. Am 7. November, nachdem sie weniger als zwei Tage beraten hatten, befanden die Geschworenen Murray für schuldig. Drei Wochen später, am 29. November, verurteilte das Gericht den 58-Jährigen zu der Höchststrafe von vier Jahren Haft. Der Richter kritisierte in seiner Urteilsbegründung Murrays fehlende Reue und seine Weigerung, Verantwortung für seinen Part bei Jacksons Tod zu übernehmen. Er sagte, der Doktor war in einen „Kreislauf furchtbarer Medikamente“ in seinen Beziehungen mit dem Popstar geraten.