Es war der 3. Mai 2007, als die dreijährige Madeleine McCann aus ihrem Bett in einer Wohnung im Ferienresort Ocean Club in Praia da Luz, Portugal, verschwand. Die Ermittlungen von Scotland Yard zu ihrem Verschwinden kosteten ungefähr 14 Millionen Euro, aber was aus Madeleine wurde, bleibt immer noch ein Rätsel.
Das Verschwinden von Maddie
2007 reisten Gerry und Kate McCann mit ihren drei Kindern – der dreijährigen Madeleine und den zweijährigen Zwillingen Sean und Amelie – in den beliebten Ferienort Praia da Luz in Portugal.
Am 3. Mai 2007 gegen 20.30 Uhr ließen Gerry und Kate ihre Kinder in der Wohnung im Erdgeschoss, während sie sich mit Freunden in einem nahegelegenen Restaurant trafen. Auch die Kinder ihrer Freunde blieben in den Ferienwohnungen zurück. Alle schliefen. Die Eltern beteuerten im Nachhinein, immer einen Blick auf die Wohnungen gehabt, und alle 30 Minuten nach den Kindern gesehen zu haben.
Kate ging gegen 22 Uhr zurück in die Wohnung, um nach den Kindern zu sehen. Sie stellte fest, dass der Rollladen hochgeschoben und das Schlafzimmerfenster offenstand. Das Bett, in dem Madeleine hätte schlafen sollen, war leer.
Die Suche nach Maddie
Die Suche nach Madeleine wurde zu einer internationalen Angelegenheit, da sie von vielen Ländern und Medien auf der ganzen Welt verfolgt wurde. Vor allem Maddies Eltern setzten auf die Präsenz in Medien, um zum Teil unter Tränen um die sichere Rückkehr ihrer Tochter zu flehen. Auch Prominente wie David Beckham gingen an die Öffentlichkeit und baten um Hinweise im Fall der vermissten Maddie.
Trotz einer intensiven Suche, die sich über mehrere Länder erstreckte, wurde Madeleine nie gefunden. 14 Monate nach ihrem Verschwinden wurde die Ermittlung in Portugal vorzeitig eingestellt.
Kritik und neue Erkenntnisse
Kritisiert wurde vor allem die Arbeit der portugiesischen Polizei, die sich lange geweigert hatte, Einzelheiten ihrer Ermittlungen offenzulegen. An einem Punkt beschuldigten die Ermittler auch die Eltern von Maddie, womöglich die Tat selbst begangen zu haben. Britische Medien griffen die Theorie unreflektiert auf, weshalb sie schlussendlich erhebliche Entschädigungszahlungen an die McCanns leisten mussten. 2008 wurde das Paar offiziell vom Verdacht freigesprochen, etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun zu haben.
Gerry und Kate McCann leiteten ihre eigenen Ermittlungen ein und Scotland Yard eröffnete 2011 eine Untersuchung, „Operation Grange“. Im Jahr 2020 wurde eine neue Person mit dem Fall in Verbindung gebracht: Christian B., ein verurteilter Sexualstraftäter, Drogendealer und Einbrecher aus Deutschland. Seit 2022 gilt er offiziell als möglicher Tatverdächtiger. Ob er allerdings tatsächlich am Verschwinden von Maddie beteiligt war, bleibt nach all den Jahren weiterhin unbeantwortet.