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Die amerikanische R&B- und Soul-Sängerin und Schauspielerin Whitney Houston gilt bis heute als absolutes Ausnahmetalent. Mit ihrer einzigartigen Stimme hat sie sich in die Ohren von Musikfans auf der ganzen Welt eingenistet. Doch mit dem Ruhm kamen auch die Schattenseite des Erfolgs: Drogen, Alkohol und eine gewalttätige Beziehung führten letztendlich zum frühen Tod der Ikone. Heute wäre Whitney Houston 55 Jahre alt geworden.

Anfang der Karriere

Whitney wurde 1963 als zweites von insgesamt fünf Kindern in Newark im amerikanischen Bundesstaat New Jersey geboren. Musikalische Begabung lag in der Familie, denn ihre Mutter, Cissy, arbeitete als Sängerin in verschiedenen Bands und stand unter anderem mit Elvis und Jimi Hendrix auf der Bühne.  

Whitney begann bereits im zarten Alter von 14 Jahren erste Gesangsaufnahmen zu machen. Auch Live-Auftritte an der Seite ihrer Mutter in Nachtclubs prägten ihre Teenager-Zeit, in der sie zeitgleich auch eine Modelkarriere verfolgte. Als eine der ersten schwarzen Models schaffte sie es auf die Titelseite der Zeitschrift Seventeen und wurde ebenfalls mehrfach für die renommierte Mode-Zeitung Vogue abgelichtet. 

Erfolgreiche 80er Jahre 

Mit 20 Jahren unterzeichnete Whitney ihren ersten Plattenvertrag mit Arista Records. Nur zwei Jahre später kletterte ihr Debütalbum Whitney Houston an die Spitze der Charts und wurde mit 13 Millionen verkauften Exemplare in den Vereinigten Staaten allein zu einem der erfolgreichsten Debüt-Platten einer Künstlerin. Die Single Saving all my love for you bescherte ihr ihren ersten Grammy Award.  

Auch ihr zweites Album mit dem Titel Whitney wurde ein riesiger Erfolg. Tatsächlich war es zu diesem Zeitpunkt das erste Album einer Sängerin überhaupt, das direkt auf Platz 1 der US-Billboard-Charts einstieg. Der Song I wanna dance with somebody (who loves me) wurde mit einem Grammy ausgezeichnet und sieben aufeinander folgende Nummer-eins-Hits sicherten ihr einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde. 

Auf die Kinoleinwand in den 90er Jahren

Auch ihr drittes Album I’m your baby tonight wurde zu einem Erfolg und erreichte den dritten Platz in den Album-Charts. 1992 gab Whitney dann ihr Leinwand-Debüt: An der Seite von Kevin Costner trat sie im Film Bodyguard auf, für dessen Soundtrack sie gleichzeitig sechs Lieder beisteuerte. Darunter auch das weltberühmte Lied I will always love you, ein Cover eines Dolly Parton-Songs, welches sich insgesamt 14 Wochen an den Spitzen der amerikanischen Charts hielt. 

In den 90er Jahren spielte Whitney noch in zwei weiteren erfolgreichen Filmen mit, Waiting to exhale sowie Rendezvous mit einem Engel, 1998 konzentrierte sie sich jedoch wieder auf ihre Musik und brachte ihr viertes Studioalbum My love is your love heraus. 

Bobby Brown und die Drogensucht

1992 heiratete die damals 28-Jährige den R&B-Sänger Bobby Brown, ein Jahr später kam die gemeinsame Tochter Bobbi Kristina zur Welt. Doch was eigentlich die glücklichste Zeit ihres Lebens hätte werden können, wird für die Sängerin zum Alptraum. Der bereits öfter mit dem Gesetz in Konflikt geratene Brown ist Crack-abhängig und neidisch auf ihren Erfolg. Im Rausch wird er gewalttätig. Whitney, die bis dahin als unschuldig und gut erzogen galt, verfällt ebenfalls den Drogen. Kokain und Alkohol halten sie bis zu ihrem Tod im Bann. 

2004 muss sie sogar ihre Tochter in die Obhut von Familienmitgliedern geben, da sie selbst nicht mehr auf sie aufpassen kann. Das rüttelt Whitney vorerst wach. Sie begibt sich mehrfach in Entzug, 2006 reicht sie die Scheidung von ihrem Ehemann ein und erhält auch das alleinige Sorgerecht für Bobbi Kristina. 

Comeback-Versuch und finaler Absturz

2009 will Whitney es nach langer Ruhe und keiner neuen Musik außer Best-of-Alben noch einmal wissen. Sie geht auf eine Comeback-Tour mit einem neuen Album, doch der jahrelange Drogenmissbrauch hat seine Spuren hinterlassen. Abgemagert und ohne ihre sonstige Stimmengewalt, wird sie von den einstigen Fans ausgebuht. Es folgt ein weiterer Absturz, bis sie sich 2011 in ihren letzten Entzug begibt. 

Neun Monate später, am 11. Februar 2012, wird Whitney Houston im Alter von 48 Jahren in einem Hotelzimmer in Beverly Hills tot aufgefunden. Sie lag mit dem Gesicht nach unten in der Badewanne, als Todesursache wird Ertrinken festgestellt. Jedoch haben der chronische Missbrauch von Kokain sowie eine schlimme Herzkrankheit ebenfalls zum Tod beigetragen. Am gleichen Abend findet die alljährliche Grammy-Verleihung statt, die komplett von dem Tod der Pop-Ikone überschattet wird. 

Was wird aus Bobbi Kristina?

Die einzige Tochter der Sängerin überwand den frühen Tod ihrer Mutter nie. Die beiden hatten nach der Trennung der Eltern ein überaus inniges Verhältnis, Bobbi trat sogar gemeinsam mit Whitney als Sängerin auf. Doch auch sie konnte sich den Drogen nicht entziehen. Am 31. Januar 2015 wird Bobbi bewusstlos in ihrer Badewanne aufgefunden und von Notärzten ins Krankenhaus gebracht, wo sich ihr Zustand weiter verschlechterte. Ende Juni des gleichen Jahres wurde sie schließlich in ein Hospiz verlegt und starb vier Wochen später im Alter von 22 Jahren offiziell an Hirnschäden und einer Lungenembolie. Kurz vor ihrem Tod hatte Bobbi noch eine vorahnende Äußerung gemacht: „I’ll end up like Mom.“