Im Südosten Indonesiens, in den Tiefen des größtenteils unzugänglichen Dschungels von Papua, leben die Korowai, die als letzter Kannibalenstamm der Welt gelten. Doch das ist nicht ihr einziges Charakteristikum: Die kleine Gemeinschaft lebt ausschließlich auf Bäumen, und das bisweilen bis in deren höchsten Wipfeln.

Abgeschnitten vom Rest der Welt wurden sie erst 1974 von einem holländischen Missionar entdeckt. Der Stamm der Korowai, bestehend aus Jägern und Sammlern, lebt in Baumhäusern, die sich in einer Höhe zwischen sechs und zwölf Metern über dem Erdboden befinden. Es gibt jedoch auch Konstruktionen in bis zu 35 Metern Höhe.

Die Wohnungen sind meistens auf einem, manchmal auch auf mehreren Bäumen und werden durch Holzpfosten zusätzlich gestützt. Diese Bauweise schützt die darin lebenden Familien nicht nur vor Insekten (insbesondere vor Moskitos), sondern auch vor Angriffen feindlicher Nachbarstämme, wilden Tieren und bösen Geistern.

Gebaut wird immer auf dieselbe Art und Weise: Man sucht sich eine Sagopalme, deren Stamm als Grundpfeiler dient. Nachdem man ihre Baumkrone gestutzt hat, beginnt man mit dem Bau des Fußbodens, der aus den Ästen und der Rinde der Palme besteht und mit ihren Blättern bedeckt wird.

Das Dach und die Wände werden aus denselben Blättern gemacht; das Innere des Baumhauses besteht aus Ästen und Palmwedeln. Die Wohnungen sind extrem stabil. Dies ist auch vonnöten, da oft bis zu zwölf Menschen gemeinsam in einem Häuschen leben.

Der einzige Zugang zum Haus führt über eine spezielle Leiter, die bei jedem Schritt wackelt. Auf diese Art werden die Bewohner bei etwaigem Besuch vorgewarnt.

Weiteres Leben auf engstem Raum zeigt 

TINY LIVING