Um seine Hypothese zu belegen, trennte Harlow die Babyaffen kurz nach ihrer Geburt von ihren Müttern. Er steckte sie in einen Drahtkäfig, mit einer Saugflasche auf der einen Seite und einer weichen Stoffpuppe in Form eines Affens auf der anderen. 

Alle Säuglinge suchten augenblicklich Schutz bei der Stoffpuppe und gingen nur zur Saugflasche, um ihren Durst zu stillen. Diese Beobachtung war äußerst aufschlussreich, denn zu dieser Zeit nahm man noch an, dass Kinder nur deshalb eine affektive Bindung zu ihren Müttern aufbauten, weil sie von ihnen gefüttert wurden und, dass zu viel Zärtlichkeit und Zuwendung schädlich für die kognitive Entwicklung der Säuglinge sei. 

Harlow ging jedoch noch weiter; in seinem nächsten Experiment quälte und erschreckte er die kleinen Affen mit der weichen Stoffpuppe, an die sich die kleinen Äffchen klammerten. Und auch unter diesen schrecklichen Bedingungen beobachtete der Psychologe, dass die kleinen Affen weiterhin die Stoffpuppe umarmten und bei ihr Schutz suchten.

Diese schrecklichen Experimente beeinflussten die Erziehung einer ganzen Generation, indem die affektiven Bedürfnisse von Kleinkindern und Säuglingen ins Zentrum gerückt wurden.

Doch die Grausamkeiten, denen die Affen ausgesetzt wurden, riefen vielerorts Bestürzung hervor. Bald waren die Stimmen, die sich gegen die Tierquälerei in diesen Experimenten aussprachen, nicht mehr zu ignorieren.