Christopher Wallace, alias Biggie Smalls, alias Notorious B.I.G., wurde am 9. März 1997 an einer Ampel in Los Angeles erschossen. Der Mord gilt als Höhepunkt einer andauernden Fehde zwischen Rappern der East- und Westcoast. Nur sechs Monate zuvor wurde der Rapper Tupac Shakur in Las Vegas bei einem Drive-by-Shooting getötet. Ironischerweise starb Wallace nur wenige Wochen vor der geplanten Veröffentlichung seines neuen Albums "Life After Death".
Wallace war der bekannteste Rapper der Eastcoast und bekannt für seinen "Gangsta Rap". Sein Album "Ready to Die" aus dem Jahr 1994 verkaufte sich millionenfach. Im selben Jahr wurde Shakur, der bekannteste Rapper der Westcoast, bei einem Raubüberfall in einem Aufnahmestudio in New York mehrfach angeschossen. Shakur behauptete, Wallace sei teilweise dafür verantwortlich und verspottete ihn später in einem seiner Songs. Er behauptete, mit Wallaces Ex-Frau, der Sängerin Faith Evans, geschlafen zu haben und beschimpfte den Rapper wegen seines Körperumfangs.
Wallaces Raps über das gewalttätige Leben auf der Straße waren keine reine Fiktion. Er wuchs in einem armen Viertel von Brooklyn auf und hatte in seiner Jugend viele Zusammenstöße mit dem Gesetz. Selbst nachdem er in der Musikwelt zum Star geworden war, blieben seine rechtlichen Probleme bestehen. Im Sommer 1996 wurde er verhaftet, als die Polizei in seinem Haus in New Jersey Marihuana und Schusswaffen fand. Außerdem griff er zwei Verehrer mit einem Baseballschläger an.
Der Mord an Wallace wurde nie aufgeklärt, obwohl vermutet wurde, dass entweder Marion "Suge" Knight, die ehemalige Chefin von Death Row Records, Shakurs Label, oder die Crips-Gang dafür verantwortlich sein könnten. Knight wurde bei dem tödlichen Angriff auf Shakur in Las Vegas ebenfalls angeschossen, aber dabei nur leicht verletzt. Es wird vermutet, dass er einen Vergeltungsschlag gegen Wallace geplant hat. Knight sitzt seit 2018 wegen eines tödlichen Fahrerfluchtunfalls im Gefängnis.
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