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In den frühen Morgenstunden des 22. Februars 2006 dringen mindestens sechs teilweise bewaffnete Männer in das Depot der Securitas Bank in Kent, Großbritannien, ein. Die Räuber erbeuten insgesamt 53 Million Pfund. Noch nie zuvor war es Verbrechern im Vereinigten Königreich gelungen, solch eine hohe Summe zu stehlen.

 

Vorbereitung ist alles

 

Der Clou war gut vorbereitet: Am Abend vor dem Raub hatten zwei als Polizeibeamte verkleidete Männer den Depot Manager der Bank Colin Dixon aus dem Straßenverkehr gezogen. Sie ließen ihn aus seinem Wagen steigen und zwangen ihn anschließend in ihr Auto. Zur ungefähr gleichen Zeit fuhren zwei weitere Männer zu Dixons Haus und sammelten seine Frau und den gemeinsamen acht-jährigen Sohn ein. Die Familie wurde auf eine Farm in West Kent gebracht. Dort drohten die Verbrecher damit, sie umzubringen, wenn Colin ihnen nicht bei ihrem Plan helfen würde.

Daraufhin wurden die drei gezwungen, zusammen mit der Gang zu dem Securitas Depot zu fahren. Colin half ihnen, das Sicherheitssystem des Gebäudes zu umgehen. Im Anschluss fesselten die Eindringlinge insgesamt 14 Angestellte der Bank, luden die 53 Millionen Pfund in ihren Fluchtwagen und verschwanden. Die Bankmitarbeiter und die Familie von Colin Dixon blieben unversehrt zurück.

 

Auf der Suche nach den Tätern

 

Einem der Depot Arbeiter gelang es schließlich, die Polizei zu informieren. Eine groß angelegte Suchaktionen nach den Tätern begann. Da jedoch das gestohlene Geld bereits vorab mindestens einmal im Umlauf gewesen war, konnten die Beamten die Beute nur sehr mühselig zurückverfolgen. Die Bank und ihre Versicherer riefen eine Belohnung in Höhe von 2 Millionen Pfund aus für Informationen, die zur Verhaftung der Verbrecher und dem Wiederfinden des Geldes führen würden.

 

Erste Verhaftungen

 

Am nächsten Tag wurden drei Menschen, ein Mann und zwei Frauen, in Verbindung mit der Tat verhaftet. Einer von ihnen hatte versucht, 6000 Pfund bei einer lokalen Bank einzuzahlen. Die Pfundnoten waren in Securitas Depot Band eingewickelt. Alle drei wurden jedoch später wieder freigelassen, ohne, dass eine Anklage erhoben wurde.

Die Polizei untersucht den Fall bis heute. Es wurden bereits mehr als 30 Leute im Zusammenhang mit dem Verbrechen festgenommen, bisher blieb jedoch eine Anklage aus. Angeblich soll die Polizei mittlerweile 20 Millionen Pfund der Beute wieder aufgespürt haben. Von den Tätern fehlt jedoch auch heute noch jede Spur.