An diesem Tag im Jahr 1955 wurde die Nachtclubbesitzerin Ruth Ellis verurteilt, ihren Freund David Blakely umgebracht zu haben. Später wurde Ellis gehängt und war die letzte Frau in Großbritannien, die hingerichtet wurde. Ellis wurde 1926 in Rhyl in Wales geboren. Sie verließ die Schule als junge Teenagerin, bekam ein Kind und arbeitete in verschiedenen Jobs, bis sie schließlich eine Nachtclub-Hostess wurde.1950 heiratete sie den Zahnarzt George Ellis, mit dem sie ein zweites Kind bekam. Die Ehe hielt nur kurz und Ruth Ellis kehrte zu ihrer Arbeit in den Nachtclub zurück. Sie verstrickte sich in eine stürmische Beziehung mit David Blakely, einem Playboy und Rennfahrer. Ellis wurde schwanger, aber sie verlor das Kind wenige Tage nach einem Kampf mit Blakely, bei dem er ihr in den Bauch getreten hatte. Später wurde sie besessen von Blakely, wenn er nicht wie versprochen zu ihr kam.
Am 10. April 1955 erschoss sie ihn vor dem Magdala Pub in Hampstead im Norden Londons. Während ihres Prozesses, der im Juni 1955 begann, erklärte Ellis: „Es ist naheliegend, dass ich ihn töten wollte, als ich auf ihn schoss.“ Dies war eine kritische Aussage, weil das britische Gesetz den Beweis einer klaren Intention verlangte, um jemanden des Mordes zu überführen. Die Geschworenen brauchten weniger als eine halbe Stunde, um Ellis für schuldig zu befinden und sie erhielt automatisch die Todesstrafe.Tausende Personen unterschrieben Petitionen, die gegen ihre Strafe protestierten; aber am 13. Juli 1955 wurde die 28-jährige Ellis im Holloway Gefängnis, einer Frauenanstalt in Islington in London, gehängt.
Sie war die letzte Frau, die wegen Mordes in Großbritannien hingerichtet wurde. Am 13. August 1964 waren Peter Anthony Allen und John Alan West die letzten Personen, die wegen Mordes in England hingerichtet wurden. 1965 wurde in England, Schottland und Wales die Todesstrafe für Mord abgeschafft. Nordirland verbot die Todesstrafe 1973. Mehrere Verbrechen, darunter Verrat, blieben in England bis 1998 strafbar mit dem Tod. 1985 berichtete ein Film mit dem Titel „Dance with a Stranger“ von Ellis’ Leben. Im Dezember 2003 lehnte ein britisches Gericht eine Revision ab, die Ellis’ Schwester für ihre Schwester Ruth eingereicht hatte. Sie wollte, dass der Schuldspruch auf Totschlag reduziert würde aufgrund von „Provokation und/oder verminderter Schuldfähigkeit“.