George Joseph Smith war Bigamist und ein britischer Serienmörder, der in den Jahren 1912 bis 1914 drei Frauen tötete, um an ihr Vermögen zu kommen.
Caroline Beatrice Thornhill, Florence Wilson, Bessie Munday, Alice Burnham, Margaret Lofty, Alice Reid: Das sind nur einige der unzähligen Frauen, die George Joseph Smith unter falschem Namen heiratete. Drei von ihnen mussten kurze Zeit nach der Eheschließung ihr Leben lassen. Der Fall der „Bräute im Bad“ war in der damaligen Zeit bahnbrechend im Bereich der forensischen Pathologie.
Anfänge
Geboren am 11. Januar 1872 in London als Sohn eines Versicherungsagenten kommt George Joseph Smith schon im Alter von neun Jahren in eine Besserungsanstalt. In den nächsten Jahren folgen immer wieder Freiheitsstrafen wegen Fällen von Betrug und Diebstahl. Ende des 19. Jahrhunderts muss er eine einjährige Haftstrafe antreten, da er eine Frau dazu brachte, ihren Arbeitgeber zu bestehlen, damit er eine Bäckerei eröffnen kann.
1898 heiratet Smith das einzige Mal legal: Unter dem falschen Namen Oliver George Love geht er mit Caroline Beatrice Thornhill die Ehe ein. In den darauffolgenden Jahren heiratet er immer wieder Frauen unter falschem Namen. Die einzige Gattin, zu der er sich länger hingezogen fühlt, ist das Dienstmädchen Edith Peglar. Obwohl er oft „beruflich“ über Monate hinweg verschwindet, kehrt er doch zu ihr zurück und finanziert ihr Leben.
Smith heiratet immer wieder um an das Vermögen seiner Ehefrauen zu kommen. Er geht dabei wie folgt vor: Bevor Smith die Frauen verlässt, räumt er ihr Sparkonto leer und verkauft all ihre Besitztümer.
Zwei natürliche Todesfälle?
1915 erhält Detective Arthur Neil einen Brief mit zwei Zeitungsartikeln zu zwei sehr ähnlichen Fällen: In Highgate und in Blackpool ertranken zwei Frauen, Mrs Lloyd und Mrs Smith, unter mysteriösen Umständen in ihrer Badewanne. Die Leiche wurde jeweils von dem Ehemann der Frau entdeckt. Der Absender der Nachricht legt seinen Verdacht offen, es könnte sich um denselben Mann handeln.
Neil geht dem nach und entdeckt, dass die ertrunkenen Frauen jeweils wenige Stunden vor ihrem Tod ein Testament gemacht haben mit ihren Ehemännern als alleinig Begünstigte. Ebenfalls wurden Lebensversicherungen zu Gunsten ihrer Gatten kurz nach der Vermählung abgeschlossen.
Mrs Lloyd und Mrs Smith sollen beide in ihren Badewannen ertrunken sein, obwohl diese relativ klein waren und nur zu zwei Drittel mit Wasser gefüllt. Neils angeordnete Obduktion der Leichen zeigt, dass bei den Frauen keinerlei Spuren eines Kampfes oder Zeichen von Gewalteinwirkung festzustellen sind. Ob Ertrinken die Todesursache ist, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Daraufhin lässt er sich die Badewannen in die Londoner Polizeistation liefern, um dort weitere Tests machen zu können.
Neil, der zu dem Zeitpunkt bereits davon überzeugt ist, dass Mr. Smith und Mr. Lloyd ein und dieselbe Person sind, verhaftet den Mann. Schnell gibt George Joseph Smith zu, Bigamie betrieben zu haben, die Morde streitet er jedoch ab.
Um endlich einen Mord nachweisen zu können, lässt Neil Mrs Lloyds Leiche exhumieren, um durch eine Autopsie zu Antworten zu kommen. Die Presse wird dadurch auf den Plan gerufen. In den Zeitungen findet man kurz darauf Schlagzeilen, die von den „Bräuten im Bad“ sprechen.
Ein dritter Fall
Ein Polizist in Herne Bay erkennt bei den Badewannen-Morden Ähnlichkeiten zu einem Fall, mit dem er sich befassen musste. Ein Henry Williams fand seine Frau leblos in der Badewanne vor, nachdem sie einen epileptischen Anfall hatte. Testament und Lebensversicherung machten Mr. Williams zum alleinigen Begünstigten. Neil sendet Fotos von Smith nach Herne Bay und der Abgleich ergibt, dass es sich um dieselbe Person handelt.
Aufklärung und Verurteilung
Pathologe Spilsbury kommt nach Wochen der Untersuchung und Tests zum Ergebnis, dass Smith die Frauen an den Füßen nach oben gezogen haben muss. Das erklärt, warum es keine Kampfspuren und kaum Anzeichen des Ertrinkens gibt. Der unerwartete Wasserschwall führe zu einem Schock und oftmals zu Bewusstlosigkeit. Ein Test mit einer erfahrenen Taucherin bestätigt, dass dieses Vorgehen wirkt – fast verliert sie dabei ihr Leben.
Smith wird des dreifachen Mordes angeklagt und zum Tode verurteilt. Am 13. August 1915 wird er im Gefängnis von Maidstone gehängt.