Richard Speck war ein US-amerikanischer Serienmörder, der von 13. auf 14. Juli 1966 acht Schwesternschülerinnen in einem Wohnheim quälte und tötete.
Junge Jahre
Richard Speck wird am 6. Dezember 1941 in Illinois geboren. Er kommt als siebtes von insgesamt acht Kindern der Familie zur Welt. Zu seinem Vater, der an einem Herzinfarkt stirbt als er sechs Jahre alt ist, hat er eine starke Verbindung
Specks Mutter, religiös und gegen Alkohol, lernt bald nach dem Tod ihres Ehemanns den zukünftigen Stiefvater der Kinder kennen, mit dem sie nach Texas zieht. Für Speck bildet er einen starken Kontrast zu seinem verstorbenen Vater: Er trinkt, hat ein langes Vorstrafenregister, ist launisch und nicht sonderlich ehrgeizig. Die Kinder bedroht und beschimpft er regelmäßig.
Speck hat in der Schule schon früh Probleme. Seine Sehschwäche weigert er sich mit einer Brille zu korrigieren. Hinzu kommt seine Angst, vor der Klasse zu sprechen. Kurz nach seinem 16. Geburtstag beschließt er die Schule abzubrechen. Zu jenem Zeitpunkt trinkt er bereits seit Jahren beinahe täglich. Es folgen immer wieder kürzere Gefängnisaufenthalte wegen Urkundenfälschung und Diebstahl.
Verbrechen
Nach einer weiteren drohenden Gefängnisstrafe in Texas flieht Speck nach Illinois. Dort lebt Speck bei Familienangehörigen und verbringt die meiste Zeit in Bars. Eines Abends bricht er in das Haus einer 65-jährigen Frau ein, die er vergewaltigt. Am Ende stiehlt er von ihr 2,50 US-Dollar. Eine Woche später wird eine Mary Kathryn Pierce als vermisst gemeldet, nachdem sie eine Bar verlässt und nie wieder gesehen wird. Ihre Leiche wird kurz darauf in einem leerstehenden Schweinestall gefunden.
Speck gerät auf die Liste der Verdächtigen, da er oftmals in der Bar gesehen wurde und dabei half, den Schweinestall aufzubauen. Als ihn die Polizei verhören will, verlässt er fluchtartig die Stadt.
Speck flieht zu seiner Schwester nach Chicago. Durch ihren Ehemann wird er bei der United States Merchant Marine aufgenommen. Nach einem längeren Ausfall wegen Krankheit wird er aber immer wieder auf spätere Einsätze vertröstet.
Die Nacht von 13. auf 14. Juli 1966
Am 13. Juli 1966 betrinkt Speck sich in einer Bar und vergewaltigt eine ebenfalls angetrunkene Frau, die er aus der Kneipe kennt. Um 23 Uhr desselben Abends bricht er in ein Wohnheim für Schwesternschülerinnen ein. Er sperrt alle acht anwesenden Frauen für Stunden in einen Raum, führt eine nach der anderen raus, um sie zu erstechen oder zu strangulieren. Gloria Davy, sein letztes Opfer, vergewaltigt er als einzige davor.
Später gibt Speck an, dass er die Schwesternschülerinnen eigentlich nur ausrauben wollte. Durch Alkohol und Drogen war er aber nicht mehr zurechnungsfähig gewesen.
Speck ist nicht klar, dass ein weiteres Mädchen in dem Raum anwesend ist, Armurao. Sie sollte als einzige diese Nacht überleben. Armurao kann eine detaillierte Personenbeschreibung abgeben und beschreibt eine Tätowierung des Täters mit dem Schriftzug „Born To Raise Hell“ am Arm. Tage später kann Speck in einem Krankenhaus gefasst werden, nachdem er nach einem missglückten Selbstmordversuch eingeliefert wird. Das Tattoo wird von den Angestellten erkannt. Fingerabdrücke am Tatort überführen ihn schlussendlich als Täter.
Verurteilung
Speck wird zum Tode verurteilt. Als der Oberste US-Gerichtshof 1972 die Todesstrafe für unzulässig erklärt, wird die Strafe in acht Freiheitsstrafen zwischen 50 und 150 Jahren umgewandelt. Insgesamt kommt er damit auf eine Gefängnisstrafe von bis zu 1.200 Jahren.
Speck stirbt am 5. Dezember 1991 in seiner Zelle an einem Herzinfarkt. Ein entdecktes Video zeigt ihn, wie er im Gefängnis wilde Drogen- und Sexpartys feiert.
XYY-Syndrom
Oft hieß es, dass Speck im 23. Chromosomenpaar ein zusätzliches Y-Chromosom hätte. Unter manchen Forschern gilt das als ein Anzeichen für kriminelle Aktivitäten. Ob diese Annahme wahr oder falsch ist, kann bis zum heutigen Tag nicht eindeutig beantwortet werden. Dass Speck jedoch ein solches zusätzliches Y-Chromosom hatte, konnte widerlegt werden.