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Der US-Immobilienerbe Robert Durst, der im September 2021 des Mordes an seiner engen Freundin Susan Berman für schuldig befunden wurde, ist am 10. Januar 2022 im Alter von 78 Jahren verstorben. Fast 40 Jahre lang lebte Durst im Schatten der Anschuldigungen wegen mehrfachen Mordes. Zuletzt wartete er auf die Neuverhandlung wegen des Mordes an seiner Frau Kathleen Durst.

 

Laut New York Times bestätigte Dursts Anwalt Chip Lewis, dass sein Mandant nach einem Herzstillstand im San Joaquin General Hospital in Kalifornien gestorben war, wo er sich gerade medizinischen Untersuchungen unterziehen ließ.

Gegen den 78-Jährigen wurde vor über zwanzig Jahren wegen des Mordes an seiner besten Freundin Susan Berman ermittelt. Berman wurde im Jahr 2000 in ihrem Haus in Beverly Hills aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Berman, die zufällig die Tochter eines Gangsters aus Las Vegas war, hatte Freunden erzählt, dass sie Durst ein falsches Alibi gegeben hatte, nachdem seine Frau, Kathleen Durst, unter mysteriösen Umständen im Jahr 1982 verschwunden war. Die Polizei vermutete lange Zeit, dass Durst am Verschwinden seiner Frau beteiligt war. Aus Angst, dass Berman den Beamten die Wahrheit erzählen könnte, soll Durst sie ermordet haben. Die Leiche von Kathleen Durst wurde nie gefunden – 2017 wurde sie trotzdem für tot erklärt.

Durst flüchtete nach der Tat und versteckte sich in Galveston, Texas, wo er sich als stumme Frau ausgab. Doch auch dort war man vor ihm nicht sicher, wie sein Nachbar Morris Black bald erfahren sollte. Im Jahr 2001 wurde Morris Black von Durst erschossen, der danach Blacks Körper mit einer Säge zerteilte, bevor er die Überreste in der Bucht von Galveston Bay entsorgte. Obwohl Durst wegen dieses Mordes angeklagt wurde, gelang es seinen Anwälten erfolgreich zu argumentieren, dass ihr Mandant in Notwehr gehandelt habe.

 

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Die bizarre Geschichte von Dursts Leben und mutmaßlichen Verbrechen wurde 2015 in der HBO-Produktion „The Jinx: The Life and Deaths of Robert Durst“ dokumentiert. Die Serie brachte neue Beweise ans Tageslicht und hauchte den Fällen in Zusammenhang mit dem Immobilienerben neues Leben ein, der am selben Tag, an dem die letzte Episode ausgestrahlt worden war, festgenommen wurde.

Durst gab den Filmemachern mehrere Interviews und meinte später, dass seine Entscheidung, an der Doku-Reihe mitzuwirken, ein „sehr, sehr, sehr großer Fehler" gewesen war. Die beiden vernichtendsten Beweise aus der Serie bezogen sich auf eine schriftliche Notiz und ein Geständnis, das mit einem versteckten Mikrofon aufgenommen worden war.

Nach dem Tod von Berman erhielt die Polizei eine handschriftliche Notiz mit ihrer Adresse in Beverly Hills, die mit dem Wort „Leiche“ versehen war. Durst gab in der Dokumentation zu, dass „nur der Mörder die Notiz geschrieben haben konnte". In diesem Moment präsentierten ihm Filmemacher einen Brief, den er Berman ein Jahr zuvor geschickt hatte –die Handschrift war identisch. Auf beiden Notizen ist auch das Wort 'Beverly' falsch geschrieben, 'Beverley'.

Am Ende der letzten Folge der HBO-Serie war zusätzlich eine Audioaufnahme zu hören, in der Durst sagt: „Was zum Teufel habe ich getan? Sie alle getötet natürlich.“

 

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