Er gilt als einer der 100 größten Musiker aller Zeiten: Tupac Shakur. Mit gerade einmal 25 Jahren wird der Ausnahmekünstler auf offener Straße erschossen, doch seine Musik lebt bis heute weiter. Wir geben einen Überblick über das Leben des Rappers und die Umstände seines Todes, die bis heute ungeklärt sind.
Die jungen Jahre
Tupac wurde 1971 in New York in ärmliche Verhältnisse geboren. Seinen leiblichen Vater lernte er erst im erwachsenen Alter kennen, weswegen der meiste Einfluss in seiner Jugend durch seine Mutter und Halbschwester kam. Als Tupac 15 Jahre alt war, zog die kleine Familie von East Harlem nach Baltimore, Maryland. Später sollte der Rapper seine Zeit dort als eine der glücklichsten Episoden seines Lebens bezeichnen. In einer primär weißen Nachbarschaft entwickelte er ein ausgeprägtes Interesse für Kunst und Musik. Hier machte er seine ersten Erfahrungen als Rapper.
Nur zwei Jahre nach ihrer Ankunft in Baltimore zogen die Shakurs jedoch schon weiter. Auf Arbeitssuche verschlug es seine Mutter mit ihren Kindern in die Nähe von San Francisco, an die amerikanische Westküste. Für Tupac war diese zweite Entwurzelung ein Scheideweg, den er nachher als Grund für sein Abrutschen in kriminelle und gewaltsame Tätigkeiten benennen sollte.
Erste musikalische Schritte
An der Westküste kam er nicht nur das erste Mal mit Zuhältern und Drogenhändlern in Kontakt, sondern machte auch erste Begegnungen in der dortigen Musikszene. Nach Stationen als Tänzer und Roadie, wurde er schließlich ein Teil der Rapgruppe „Digital Underground“. Durch seine Performance auf verschiedenen Songs der Gruppe wurde ein Plattenlabel auf ihn aufmerksam. Interscope Records veröffentlichte 1991 sein erstes Album „2Pacalypse Now“ unter ihrem Dach. Zwei Jahre später folgte die zweite LP „Strictly 4 My N.I.G.G.A.Z.“.
Während dieser musikalisch prägenden Jahre, geriet Tupac immer wieder in gewalttätige Auseinandersetzungen. 1994 wurde er selbst Opfer einer solchen Tat. Während eines Meetings mit den Musikerkollegen Sean Combs (ehemals „Puff Daddy“ oder auch „P. Diddy“) und Notorious B.I.G. wurde er in der Lobby des Musiklabels Time Square’s Quad Recording Studios angeschossen. Er überlebte die Attacke, machte jedoch die beiden anwesenden Musiker für den Überfall verantwortlich. Das wird heute als Startbeginn des East Coast-West Coast-Konflikts gesehen.
Zeit im Gefängnis
1995 musste sich Tupac wegen sexueller Belästigung vor Gericht verantworten und wurde schließlich verurteilt. Er saß neun Monate im Gefängnis, bis er vom Chef des Musiklabels Death Row Records Suge Knight gegen eine Kaution in Höhe von 1,4 Millionen US-Dollar freigekauft wurde. Während seiner Inhaftierung schrieb der Rapper ein Drehbuch. Gleichzeitig erreichte sein zu der Zeit aktuelles Album „Me against the world“ Platz eins der Billboard Charts.
Tod
Am 7. September 1996 war Tupac mit Suge Knight in Las Vegas, um sich einen Boxkampf von Mike Tyson anzuschauen. Während sie im Auto an einer roten Ampel warteten, wurden mehrere Schüsse auf das Auto abgegeben. Tupac wurde in Brust, Becken, Arm und seinen rechten Lungenflügel getroffen, Knight erlitt einen Streifschuss am Kopf. Die beiden wurden ins Krankenhaus gebracht, wo Tupac aufgrund seiner schweren Verletzungen in ein künstliches Koma versetzt wurde, aus dem er nie wieder aufwachen sollte. Sechs Tage nach dem Attentat wurden die Maschinen ausgestellt, die den damals gerade einmal 25 Jahre alten Rapper am Leben erhielten.
Um seinen Tod ranken sich bis heute eine Menge an Mythen und Theorien. Kurz vor dem Angriff auf das Auto, hatte sich Tupac in der Lobby seines Hotels mit einem Gangmitglied der Crips, Orlando Anderson, geprügelt. Anderson galt daher lange Zeit als Haupttatverdächtiger. Zwei Jahre nach Tupacs Tod wurde Andersen ebenfalls erschossen. Bis heute ist nicht geklärt, ob er der Täter war. Auch Biggie wurde für den Tod von Tupac verantwortlich gemacht. 1997 wurde auch er auf offener Straße erschossen.
Hinzu kommen zahlreiche Verschwörungstheorien. Die makabersten besagen, dass Tupac seinen Tod nur vorgetäuscht hat und im Untergrund sein Comeback plant.