William Bonin, auch bekannt als einer der Freeway Killer, hat in den Jahren 1979 und 1980 in Südkalifornien mindestens 21 männliche Jugendliche vergewaltigt, gefoltert und getötet.
Kindheit und Jugend
William Bonin wurde am 8. Januar 1947 in Connecticut geboren. Er und seine beiden Brüder hatten eine äußerst schwierige Kindheit. Beide Eltern waren Alkoholiker, der Vater gewalttätig. Oft mussten sie zu ihrem Großvater, der ein verurteilter Kinderschänder war. Um William Bonin aus diesem Teufelskreis zu befreien, brachte ihn seine Mutter in ein Waisenhaus. Später stellte sich heraus, dass die Kinder dort schwer misshandelt wurden und sich die Jugendlichen an den Kleineren vergingen.
Mit neun Jahren zog Bonin zurück zu seinen Eltern, im Alter von 10 wurde er erstmals straffällig. Er kam ins Jugendgefängnis, in dem er erneut sexuell missbraucht wurde – unter anderem von seinem Betreuer. Nachdem Bonin wieder freikam, zog die Familie nach Kalifornien.
Zeit in der U.S. Air Force
Trotz vieler kleiner Straftaten schloss er im Jahr 1965 erfolgreich die Schule ab. Er ging zur U.S. Air Force und leistete fünf Monate Dienst im Vietnamkrieg. Für die Tat, sein Leben für das eines Kollegen riskiert zu haben, bekam er später eine Tapferkeitsmedaille. Nach drei Jahren bei der U.S. Air Force wurde er ehrenhaft entlassen und zog zurück zu seiner Mutter.
Vor der Mordserie
Im Spätherbst 1968 missbrauchte er vier Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren und wandte dabei Gewalt an. Er wurde gestellt, bekannte sich schuldig und wurde in eine Klinik für Sexualstraftäter eingewiesen. Eine Untersuchung ergab, dass er hochintelligent war, er Anzeichen von Depression zeigte und die Region im Hirn unterentwickelt war, die brutale Impulse zügelt. Sein Kopf und Gesäß waren stark vernarbt, was auf frühere Züchtigungen zurückzuführen war.
Nachdem er sich immer wieder mit anderen männlichen Insassen einließ, wurde er in ein Gefängnis überführt. Im Sommer 1974 kam er erneut frei, da er den Ärzten zufolge keine Gefahr mehr für sich und seine Mitmenschen darstellte.
Nur zwei Monate später vergewaltigte er erneut einen Jugendlichen und bot einem weiteren Geld für sexuelle Leistungen an. Wieder wurde er gestellt, bekannte sich schuldig und wurde verurteilt.
Im Oktober 1978 kam er frei und zog nach Kingswood Village. Bald war er unter den Jugendlichen in der Region beliebt, da er seine Wohnung für Partys zur Verfügung stellte und den Minderjährigen Alkohol besorgte.
Die Mordserie
Bonin kaufte einen Van und entfernte darin alle Handgriffe, um ein Entkommen der Jugendlichen zu verhindern. Seine Opfer waren Anhalter und männliche Prostituierte im Alter zwischen 12 und 19 Jahren. Der Tathergang war immer ähnlich: Die Opfer wurden gefesselt, vergewaltigt, gefoltert und danach meist mit dem eigenen T-Shirt erwürgt. Die Leichen lud Bonin an vielbefahrenen Freeways ab, was ihm den Namen „Freeway Killer“ einbrachte.
Den ersten Mord beging Bonin an dem 13-jährigen Anhalter Thomas Glen Lundgren im Mai 1979. Als er kurz darauf wieder wegen Missbrauchs an einem Jugendlichen gestellt wurde, hätte er eigentlich inhaftiert werden müssen, da er damit gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen hatte. Doch ein zuvor begangener Verwaltungsfehler führte zu seiner Freilassung.
Danach waren Bonin und seine vier Komplizen nicht mehr zu stoppen. In den frühen 1980er-Jahren wurden 50.000 Dollar Belohnung für jeden Hinweis, der zur Festnahme des Freeway Killers führt, versprochen.
Festnahme und Verurteilung
Nachdem einer von Bonins Komplizen gefasst wurde, gab dieser Hinweise preis, die darauf hinwiesen, dass Bonin der Freeway Killer sein könnte. Die Polizei begann ihn rund um die Uhr zu beschatten. Am 11. Juni wurde er schlussendlich gestellt, als er gerade dabei war, einen 17-Jährigen zu vergewaltigen. In dem Van fanden die Ermittler ausreichend Beweise dafür, um Bonin als den Freeway Killer zu identifizieren.
Bonin zeigte sich schnell geständig und gab an, 21 Jugendliche ermordet zu haben. Er zeigte keinerlei Reue an seinen Taten. Das Einzige, was ihn beschäftigte, war, dass er entlarvt wurde. Er nannte seine Komplizen, die ebenfalls verhaftet wurden. Später meinte Bonin während eines Interviews, dass er als freier Mensch wohl noch immer Jugendliche töten würde, da es ihm immer leichter fiel.
Nach seiner Verurteilung saß Bonin 14 Jahre lang in der Todeszelle. Er wurde am 23. Februar 1996 durch eine tödliche Injektion im Gefängnis San Quentin hingerichtet.