Marcia Clark wurde 1953 im kalifornischen Alameda in eine jüdisch-orthodoxe Familie geboren. Ihr Vater, ein gebürtiger Palästinenser, arbeitete als Chemiker für die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) der Vereinigten Staaten, was die Familie dazu zwang, mehrfach umzuziehen. So lebte die junge Marcia neben Kalifornien auch in den Bundesstaaten Maryland und Michigan, bevor sie in New York die Schule abschloss. Für ihr Studium zog es sie jedoch wieder zurück nach Kalifornien, wo sie an der University of California in Los Angeles 1976 einen Abschluss in Politikwissenschaften erlangte. Ein paar Jahre später folgte der Doktortitel in Jura.
1979 wurde Marcia Clark als Anwältin in Kalifornien zugelassen, wo sie zuerst als Pflichtverteidigerin für die Stadt arbeitete, bis sie 1981 den Schritt in die Staatsanwaltschaft machte.
1994 wurde Marcia als Hauptanklägerin im Fall um den Schauspieler und Sportstar O.J. Simpson berufen, der des Mordes an seiner Exfrau Nicole Brown Simpson und dessen Bekannten Ronnie Goldman beschuldigt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte die 40-jährige Staatsanwältin bereits 19 Verurteilungen in Mordverfahren erreicht und galt weitreichend als sehr talentierte und ambitionierte Anklägerin.
Trotz der vorab als sehr aussichtsreich beschriebenen Beweislage gegen Simpson, wurde der damals 48-Jährige im Prozess gegen ihn freigesprochen. Dafür wird weitestgehend die von Rassismusvorwürfen geprägte und allgemein aufgewühlte Stimmung zu dieser Zeit verantwortlich gemacht. Nur ein Jahr vor dem Freispruch O.J.s war es 1994 zu Ausschreitungen in L.A. gekommen, nachdem Videos aufgetaucht waren, auf denen zu sehen ist, wie weiße Polizisten einen wehrlosen Schwarzen grundlos zusammenschlagen. Die Polizisten waren in einem Verfahren freigesprochen worden, wonach es zu den tödlichen Ausschreitungen kam.
Nachdem Marcia Clark den Fall gegen O.J. Simpson verloren hatte, legte sie ihr Amt als Staatsanwältin nieder. In Interviews erzählte sie offen, wie schwierig die mediale Aufmerksamkeit während des Prozesses gewesen sei und dass sie ihre eigene plötzliche Prominenz als einschüchternd empfand. Ihre Eindrücke und Emotionen während den Verhandlungen schildert sie in ihrem Buch Without a Doubt.
Seitdem arbeitete sie vermehrt als TV-Korrespondentin und half bei der Berichterstattung von Gerichtsprozessen. Auch als Autorin veröffentlichte sie noch zahlreiche weitere Bücher, fiktional sowie non-fiktional. Heute ist die mittlerweile 65-Jährige wieder als Ermittlerin aktiv. In der neuen True-Crime-Reihe The first 48 – Marcia Clark ermittelt konzentriert sie sich auf die ersten 48 Stunden, die in der Strafverfolgung essentiell sind. Denn in dieser kritischen Zeitspanne entscheidet sich bei Ermittlungen meistens bereits, ob der oder die Täter überführt werden können.