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Die Begriffe werden oft vermischt und fälschlicherweise gleichbedeutend miteinander verwendet. Wir erklären die Unterschiede und die Definitionen der einzelnen Bewegungen.

 

Salafismus

 

Frei übersetzt heißt der arabische Begriff so viel wie „Die Orientierung an den frommen Altvorderen“. Der Salafismus bezeichnet eine Glaubensrichtung innerhalb des Islams, die ultrakonservativ ist und deren Anhänger sich auf die Glaubensregeln ihrer Vorfahren besinnen möchte. Das heißt, dass sie versuchen, nach den Sitten und Gebräuchen des 7. Jahrhunderts zu leben und vor allem westliche Werte als unislamisch ablehnen. Auch Gesellschaften mit demokratischen Regierungen sind für sie inakzeptabel. Stattdessen befürworten sie frühislamische Herrschaftsformen und fordern die Einheit von Religion und Staat.

Da diese Ansichten nicht mit dem Grundgesetz in Deutschland vereinbar sind, werden viele salafistische Gruppierungen vom Verfassungsschutz beobachtet. Da Salafismus jedoch eine Glaubensrichtung bezeichnet, kann die Praktizierung der Religion generell nicht verboten werden. Allerdings können extreme Organisationen oder Vereine verboten werden, wenn sie systematisch gegen das Gesetz verstoßen oder sich nicht an die Verfassung halten.

 

Islamismus

 

Islamismus bezeichnet keinesfalls alle Menschen muslimischen Glaubens, sondern eine politische Ideologie. Islamismus ist eine extreme politische Haltung: Islamisten möchten eine Vereinheitlichung von Staat und Religion und eine Gesellschaftsordnung etablieren, die sich dem Islam verschreibt. Dabei sind Islamisten nicht per se gewaltbereit, um ihre Ideale durchzusetzen.

Moderne Beispiele für islamistische Bewegungen ist die ägyptische Muslimbruderschaft, die es 2012 sogar schaffte, den ersten frei gewählten Staatschef Ägyptens zu stellen, bevor sie ein Jahr später als Terrororganisation eingestuft und verboten wurde. Einige Experten rechnen auch die Regierungspartei AKP des türkischen Präsidenten Erdogan dem Islamismus zu.

 

Dschihadismus

 

Dschihadisten haben die gleichen Vorstellungen eines islamischen Staates wie Islamisten. Was sie jedoch voneinander unterscheidet ist, dass Dschihadisten für die Durchsetzung ihrer Werte Gewalt anwenden. Dabei steht der Begriff Dschihad in etwa für „Anstrengung auf dem Wege Gottes“ und bezeichnet die Führung eines Krieges gegen die Feinde des Islams.

Der Dschihad ist ein historisches Konzept, dem seit dem Mittelalter im Islam nicht mehr viel Bedeutung zugesprochen wurde. Zudem können nur Kalifen einen Dschihad ausrufen. Terrororganisationen wie Al-Qaida oder der Islamische Staat (IS) nutzen den Begriff trotzdem, um damit neue Mitglieder für ihren gewaltsamen Kampf zu gewinnen.

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Themenwoche

Eine Woche lang widmet sich A&E dem Themenkomplex Sekten, religiöse Organisationen und zerstörerische Gruppierungen.

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