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 Für viele Menschen scheint das Berufsbild eines Mordermittlers sehr attraktiv: Beweisen nachgehen, Detektivarbeit verrichten und Mörder hinter Gittern bringen, hört sich oft nach einem Traumjob mit einer Menge Nervenkitzel an. Doch wie kommt man zur Mordkommission und welche Voraussetzungen sollte man dafür erfüllen?

 

Wie komme ich zur Polizei?

 

Um Polizist zu werden, muss man sich in Deutschland auf Bundeslandebene bewerben. Die anschließenden Auswahlverfahren folgen je nach Bundesland unterschiedlichen Kriterien. Überall gelten jedoch folgende Voraussetzungen: Die Bewerber dürfen nicht vorbestraft sein, sie müssen über einen PKW-Führerschein verfügen und schwimmen können. Hinzu kommen für Männer (165cm) und Frauen (160cm) unterschiedliche Mindestgrößen.

 

Schupo oder Kripo?

 

Die Ausbildung bei der Polizei wird in zwei Zweige unterteilt: Schutzpolizei, auch Schupo abgekürzt, sowie Kriminalpolizei, kurz Kripo. Bereits vor seiner Bewerbung muss man sich für einen der beiden Bereiche entscheiden und dort gezielt bewerben. 

Der Begriff Schutzpolizist bezeichnet die Beamten, die in Uniform Streife fahren und bei Notrufen vor Ort sind. Ihre Hauptaufgabe ist die öffentliche Sicherheit und das Wahren der öffentlichen Ordnung. Die Kriminalbeamten hingegen arbeiten in Zivilkleidung und übernehmen dort, wo der Zuständigkeitsbereich der Schutzpolizisten aufhört: Sie sind für die weitere Verfolgung und Sachbearbeitung der aufgenommenen Straftaten zuständig.

 

Mittlerer und gehobener Dienst

 

Je nach dem erfolgten Schulabschluss, kann man sich auf eine Laufbahn im mittleren bzw. im gehobenen Dienst bewerben. Der mittlere Dienst richtet sich an Absolventen mit mindestens einem Realschulabschluss, wohingegen der gehobene Dienst ein Studium darstellt, das dementsprechend nur Bewerbern mit der allgemeinen Hochschulreife zugänglich ist. Jedoch können auch Absolventen des mittleren Dienstes durch gute Leistungen den Sprung in den gehobenen Dienst schaffen. 

Nach der ersten Bewerbung und dem generellen Erfüllen aller grundsätzlich vorgegebenen Kriterien, erfolgt ein Auswahlverfahren, das sich je nach Bundesland unterscheidet. In der Regel besteht dies jedoch aus einer schriftlichen Prüfung sowie einem Sporttest. Schließlich wird eine ärztliche Untersuchung durchgeführt, um etwaige Mängel wie beispielsweise Hör- oder Seheinschränkungen festzuhalten.

 

Die Inhalte der Ausbildung

 

Wer es geschafft hat, sich in dem Auswahlverfahren durchzusetzen, darf sich Kriminalpolizeianwärter nennen. Während der nun folgenden Ausbildungen an der Polizeihochschule lernen die Auszubildenden unterschiedliche Bereiche der Kriminalforschung kennen und anwenden. Dazu gehört:

 

  • Straf- und Strafverfahrensrecht
  • Polizei- und Verwaltungsrecht
  • Verfassungs-, Verkehrs- und Sicherheitsrecht
  • Polizeidienstkunde
  • Funktechnik
  • Kriminalistik und Kriminologie
  • Englisch
  • Politische Bildung
  • Dienstrecht
  • Waffenkunde
  • Sozialwissenschaften

 

Hinzu kommen praktische Fächer wie Einsatztraining, Selbstverteidigung, Erste Hilfe, Fahr-, Waffen- und Schießausbildung und Sport. 

 

Start in den Job

 

Sobald die Ausbildung abgeschlossen ist, müssen sich die fertigen Kriminalbeamten entscheiden, in welchem Tätigkeitsbereich sie zukünftig arbeiten möchten. Dabei sind die Aufgaben der Kripo in unterschiedliche sogenannte Deliktsbereiche unterteilt. Zu diesen Deliktsbereichen gehören:

 

  • Kapitaldelikte (Tötung, Brandstiftung, Raub und Erpressung)
  • Sexualstraftaten
  • Vermisstenfälle
  • Bandendelikte (Glücksspiel, Betäubungsmittel, Falschgelddelikte und organisierte Kriminalität)
  • Delikte gegen Kinder und Jugendliche
  • Jugendstraftaten
  • Wirtschaftsdelikte
  • Eigentumsdelikte

 

Diese Deliktbereiche werden von verschieden zuständigen Kommissionen bearbeitet. Die Mordkommission ist demnach für den ersten Bereich der Kapitaldelikte verantwortlich. Die Kriminalbeamten sichern die Tatorte, sammeln Indizien und bearbeiten die Auflösung der jeweiligen Straftaten. Zu ihrem Aufgabenbereich gehören aber auch viele Tätigkeiten im sogenannten Innendienst. Dies umfasst unter anderem das Schreiben von Berichten sowie das Recherchieren von Informationen. 

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