Ron Jones 15-jährige Schüler kannten seine Experimente bereits aus den vorangegangenen Monaten, in denen er ihnen auf diese Weise Apartheid, Kommunismus und Sozialismus nähergebracht hatte. Sie mochten den jungen, unkonventionellen Lehrer und waren bereit, sich voll und ganz auf seine Versuche einzulassen. Auslöser war die Frage eines Schülers, warum die Deutschen sich nicht gegen die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten gewehrt hatten. Um zu veranschaulichen, wie sich das Leben in einem totalitären System anfühlt, führte er in seinem Unterricht nach und nach neue Verhaltensregeln ein und etablierte sich selbst als Anführer einer neuen Bewegung.
Jones vermittelte den Schülern die Bedeutung und den Reiz von Disziplin und Gemeinschaft, hatte jedoch unterschätzt, wie viel Engagement und Eigeninitiative die Schüler an den Tag legen würden und wie stark er selbst von seinem Experiment und seiner Rolle vereinnahmt werden würde.
Am ersten Tag ging es um das Thema Disziplin. Er verlangte, dass alle Schüler in einer bestimmten Position sitzen mussten. Weitere neue Regeln verlangten, dass man sich neben seinen Tisch stellen musste, wenn man etwas sagen wollte. Antworten und Fragen der Schüler mussten mit "Mr. Jones" beginnen.
An Tag 2 schrieb er "Strengt through Discipline" und "Strength through Community" an die Tafel. Er erklärte den Schülern die beiden Leitsätze der Bewegung, die er "Third Wave" nannte, und welche Vorteile ein starker Gemeinschaftssinn hätte. Eine bestimmte Grußbewegung sollte die Mitglieder der Gruppe von anderen Mitschülern unterscheiden.
An Tag 3 hatten die Schüler die Möglichkeit, die Bewegung zu verlassen, was niemand wollte. Die Gruppe bekamen Mitgliedskarten, manche waren mit einem "X" versehen, was bedeutete, diese Schüler sollten die Mitglieder auf die Befolgung der Regeln kontrollieren. Mitschüler, die nicht in der Klasse waren, aber ihr Wissen um die damit verbundenen Regeln beweisen konnten, hatten die Möglichkeit beizutreten. Banner wurden in der ganzen Schule aufgehängt.
Am vierten Tag erzählte Jones den Schülern etwas zum Thema Stolz. Er verkündete, dass es sich bei der Bewegung um eine landesweite Aktion halte und am nächsten Tag eine Kundgebung stattfände, um ihren Präsidentschaftskandidat zu verkünden. Geladen waren nur Mitglieder der "Third Wave".
Am fünften und letzten Tag ließ Jones die Mitglieder während des Treffens mehrmals die Leitsätze gemeinschaftlich wiederholen. Anstatt der Ernennung eines Anführers zeigte er den Mitgliedern Bilder aus dem Dritten Reich, um sie darauf aufmerksam zu machen, wie einfach er sie auf ähnliche Weise manipuliert hatte.